Die Weltformelwww.noxerium.de
Schon seit mehr als drei Jahrhunderten suchen Wissenschaftler und Philosophen nach der Weltformel. In einer einzigen Formel sollte die ganze Welt beschrieben werden, alle Fragen des Universums sollten mit dieser einen Antwort gelöst werden. Gesucht wird also nichts anderes als der Weisheit letzter Schluss.
Auch Graf Morda, der Herrscher des Noxeriums, Alchemist und Okkultist hat sich dieser Suche verschrieben, nachdem er den Stein der Weisen an sich gebracht hatte. Trotz seines Jahrhunderte alten Wissens, seiner übernatürlichen Fähigkeiten und seines dicken Lexikons fand er die Lösung erst nach langer Zeit. Doch schließlich hat er das Rätsel aller Rätsel gelöst. In diesem Buch wird nun die Weltformel beschrieben und alle Fragen des Universums werden beantwortet. Buch schließen Die Formel Die Suche nach der Weltformel ist beendet. Generationen von Wissenschaftlern haben ihre kurze Lebenszeit damit verschwendet, eine Gleichung zu finden, deren Lösung die ganze Welt erklärt. Doch Graf Morda erkannte, dass die Versuche eine Gleichung zu finden von vorne herein zum Scheitern verurteilt waren. Die Weltformel ist eine Ungleichung!
X2 < X1 In Worten ausgedrückt: X2 ist kleiner als X1 oder anders: Alles wird kleiner. So schlicht und doch vollständig.
Anfangs galt es als schwierig, diese bahnbrechende Erkenntnis zu untermauern. Schließlich ist die Formel nicht aufwendig hergeleitet, geschweige denn aus einem Mathematikbuch abgeschrieben. Deshalb werden die folgenden Kapitel die Gültigkeit dieser Formel an verschiedenen Beispielen belegen.
Die Zeit Als Grundlage vieler wissenschaftlicher Überlegungen dient die Zeit. Genaugenommen ist Zeit aber keine natürliche Größe, es ist nur eine Art mehrere, parallel verlaufende Abläufe zu empfinden.
Zwei Abläufe (A und B) beginnen parallel im gleichen Stadium. Ablauf B ist jedoch schon fertig, während Ablauf A sich noch im Anfangsstadium befindet. Also empfinden wir Ablauf B als schneller.
Würden alle Abläufe, von unserer Wahrnehmung abgesehen, langsamer verlaufen, käme uns das so vor, als würde die Zeit langsamer vergehen. Einen solchen Eindruck kann man auch experimentell nachstellen, indem man versucht einer Vorlesung zum Thema Betriebswirtschaft zu folgen. In dem scheinbar endlosem Geschwafel sind keine bemerkenswerten Erkenntnisse, also Änderungen, zu bemerken. Die Zeit scheint still zu stehen.
Doch wie passt die Zeit in die Weltformel? Die Erklärung ist einfach: Die Zeit wird kleiner. Um das zu erklären muss man verstehen, dass vergangene Zeit negativ ist, da man von der Gegenwart aus rückwärts rechnet: heute -1 Tag ist gestern. Die Zukunft ist positiv: heute +1 Tag ist morgen.
Die Zeit vergeht und so häuft sich immer mehr Vergangenheit an. Die Zukunft jedoch wird Sekunde um Sekunde aufgebraucht und wird zur Vergangenheit. Die Zeit allgemein als Summe von Zukunft und Vergangenheit wird also kleiner, da der negative Anteil immer negativer wird und der positive Anteil aufgebraucht wird.
Doch auch die Zeit selbst schrumpft, die Vorgänge werden beschleunigt. Besonders für Erwachsene wird dieses Phänomen spürbar. Kam einem Kind ein Jahr noch vor, wie eine Ewigkeit, so kommt es einem Erwachsenen vor, als wäre ein Jahr wie ein Augenblick vergangen.
Der Raum Viele, die mit den neuesten Erkenntnissen aus Physik und Astronomie vertraut sind, haben Zweifel an der Weltformel. Denn nicht alles wird kleiner, das Universum breitet sich aus. Die Sterne bewegen sich auseinander.
Dieser Eindruck kann tatsächlich entstehen, wenn die eigene Lebenserwartung gerade mal ausreicht, einen kurzen Blick auf die Vorgänge des Universums zu erhaschen. Die Zeitspanne eines Lebensalters spielt im Lauf der Sterne kaum eine Rolle.
Tatsächlich ist es so, dass zwar die Abstände zwischen den Himmelskörpern im Verhältnis zu ihrer Masse wachsen, andererseits nimmt auch die Masse der Himmelskörper im Verhältnis zum Abstand ab. Nimmt man den Durchmesser einer Galaxie als Maßeinheit, um den Abstand zur Nachbargalaxie zu ermitteln, scheint der Abstand zu wachsen, wenn in Wirklichkeit die Galaxie zusammenschrumpelt, bis sie nur noch ein Haufen Glut ist.
Auch Vorgänge auf der Erde sind von diesem Effekt betroffen. Erreichten die Dinosaurier noch die Ausmaße von Dinosauriern, so reichte es in der Eiszeit nur noch zu solchen Zwergen wie Wollnashorn und Säbelzahnkatze. Im Laufe der Zeit sind auch diese Arten ausgestorben, einzig der Biber und das Wasserschwein sind als Vertreter der Riesensäuger erhalten geblieben. Doch diese Exemplare der Nagetiergattung, die heutzutage eher von kleinen Mäusen vertreten wird, sind im Vergleich zu den Dinosauriern auch nur Zwerge.
Besonders gut zu erkennen ist die Entwicklung bei Hunden. Im Lauf der Jahrtausende ist die stolze Rasse der Wölfe unter den Augen der Menschheit zu popligen Schoßhündchen degeneriert.
Das Leben Selbst die hartnäckigsten Kritiker müssen sich eingestehen, dass im Laufe eines Menschenlebens die Zeit die noch zu leben bleibt, stetig abnimmt. Doch, so ist oft der Einwand, was ist mit dem Körper. Vor allem in den ersten Lebensjahren nimmt der Mensch an Masse zu. Aus einem Säugling von der Größe eines Wickelbratens wird in nur zwanzig Jahren ein richtiger Mensch, oft sogar eine ausgesprochene Wuchtbrumme mit Ausmaßen, die jedem Raubtier das Wasser ins Maul schießen lassen. Einige Menschen erreichen sogar derart stattliche Maße, dass sie am herzversagenden Ende ihres kurzen Lebens mit einem Kran aus den eigenen vier Wänden gehievt werden müssen.
An dieser Stelle ist die Weltformel jedoch keineswegs widerlegt, im Gegenteil. Denn bei Menschen weiß man: Es kommt nicht auf die Größe an. Viel wichtiger ist, da kann man jeden intelligenten Menschen fragen, das Potenzial eines Menschen.
Kommt ein Mensch auf die Welt, steht ihm die Welt offen. In seinem Leben gibt es so viele verschiedene sinnvolle Dinge, die er machen kann. Doch sobald ein Mensch anfängt, seine Zeit und sein Potenzial mit Fernsehen, Holzspielzeug oder Liebe zu verschwenden, nutzt er das Potential, das er hatte, nicht aus. Seine Möglichkeiten werden immer geringer. Hat er als Wickelbaby noch die Auswahl, ob er Sumotori oder Bulimiemodel werden möchte, so muss er sich bei der ersten Ernährungs- und Verhaltenstherapie für eines entscheiden.
Nie wieder stehen einem Menschen so viele Möglichkeiten offen, wie zu seiner Geburt. Das Potential des Menschen nimmt während des gesamten Lebens ab, bis er irgendwann der Inkontinenz anheim fällt und die Zähne nachts ins Glas legen muss.
Die Energie Wenn alles kleiner wird, so bleibt die Frage, wohin geht der Verlust. Der Energieerhaltungssatz schließt das Verschwinden oder Entstehen von Masse und Energie aus. Wie also kann dann alles kleiner werden, müsste nicht auch an einer anderen Stelle etwas größer werden?
Die Frage ist sicherlich berechtigt, doch die Befürworter des Energieerhaltungssatzes sind den letzten Beweis immer noch schuldig geblieben. Vertreter der Urknalltheorie haben sich auch nicht schrecken lassen, die Existenz des Universums mit einem Ungleichgewicht in einem ausgeglichenen System zu erklären. Dadurch überwog plötzlich wie durch Zauberhand die Materie, im Gegensatz zur Antimaterie, die beleidigt einfach immer weniger wurde.
Andere Wissenschaftler vermuten sogar, dass ein ständiger Energie-Austausch mit anderen, für Menschen nicht wahrnehmbaren Dimensionen passiert. Als Beispiel wird gerne ein Blatt Papier genutzt. Man betrachtet nur zwei Dimensionen: die Länge und die Breite. Sticht man mit einem Gegenstand von oben oder unten ein Loch in das Papier, kommt plötzlich wie aus dem Nichts in Länge und Breite des Gegenstandes ein Gegenstand und hinterlässt ein ebenso großes Loch mit nichts als zweidimensionaler Luft. Dass uns als dreidimensional denkende Wesen die Ursache des Loches klar ist, beweist zwar nicht, dass es mehr als drei Dimensionen gibt, aber es ist ein schönes Beispiel.
Tatsächlich ist es so, dass alles kälter, dunkler und weniger wird. Es ist bewiesen, dass die Erddrehung durch den Mond gebremst wird. Die Erde kühlt im Laufe der Jahrmillionen aus und ist irgendwann nur noch ein Klumpen Dreck, aber vorher segnet die Sonne das Zeitliche und hinterlässt nur einen ausgebrannten Stein.
Wohin all die Energie geht, war lange nicht bewiesen. Man nahm an, sie würde sich im Universum verteilen oder in die verschiedensten anderen Energieformen umwandeln. Tatsächlich sind das auch die Hauptgründe für Energieverluste an messbaren Quellen. Doch im All wird die Energie nicht gespeichert. Allmählich wird sie weniger und irgendwann ist ihre Dichte so gering, dass sie nicht mehr wahrnehmbar und somit praktisch nicht mehr existent ist.
Fazit Auch ohne umständliche Untersuchungen und ohne kernige Gleichungen und Ableitungen einer Rechnung von sich selbst ist die Tatsache, dass alles kleiner wird, nicht von der Hand zu weisen. Diese Erkenntnis wurde in der einfachen aber vollständigen Formel X2 < X1 ausgedrückt. Damit kann man das gesamte Universum und alle Phänomene des Universums erklären und begründen.
Wissenschaftliche Bearbeitung: Graf Morda Redaktionelle Bearbeitung: Die Redaktion Sachkundige Unterstützung: Die Saufgnome erschienen, veröffentlicht und für gut befunden: www.noxerium.de www.noxerium.de Januar 2004 n.Chr. |