Graf Mordas großes Märchenbuchwww.noxerium.deVor langer Zeit, noch bevor das öffentlich rechtliche Fernsehen sich die Langeweile versilbern ließ, erzählten sich die Menschen Märchen, Sagen und Geschichten, damit sie etwas Unterhaltung hatten. Auch im Reich der Nacht gibt es Märchen. Die werden hier in diesem Buch zusammengetragen.
Das singende Bäumchen Es war einmal irgendwann ein Jahr. In diesem Jahr stand ein dicker Bauer mit triefenden Augen und einer schwulstigen Unterlippe unter einem zarten Apfelbaum im Garten und starrte ins zierliche, grüne Laub. „Da herinnen singt's,“ meinte er und ein breites Lächeln zog sich über seinen fettglänzenden Mund. Ein wenig mochte er wohl auch gesabbert haben. Lang schon war er nicht mehr so glücklich gewesen. Seine Frau war jäh verschieden, das Kindbett hatte sie hingerafft und nichts hatte sie ihm hinterlassen als das kleine Töchterchen und einen Topf voll deftiger Suppe. Doch die Suppe ward schon lang gegessen und selbst die Tochter hatte er vor einiger Zeit mit einer stattlichen Mitgift und einer noch stattlicheren Aussteuer einem etwas weniger stattlichen Mann zur Braut gemacht. So lebte er nun fast allein auf dem Hof, nur der stramme Knecht mit dem Schweinegeruch lebte noch dort, um die harte Arbeit zu verrichten. Immer noch stand der Alte unter dem Baum und lauschte selig den lieblichen Klängen, bis er abermals sagte: „Da herinnen singt's.“ Wieder lächelte er breit. „Des Bäumchen singt, hörst's?“ Dann schaute er erwartungsvoll zum Knecht, der seine Arbeit einen Augenblick ruhen ließ, um zu lauschen und die Frage mit „Jo, 's singt,“ zu beantworten. Doch plötzlich war die Harmonie gestört, denn auf der Mauer saß ein winziges Vögelchen und zwitscherte so mir nichts dir nichts einfach in den bezaubernden Gesang des Bäumchens. Sofort rannte der Bauer los, um es fortzuscheuchen. So passierte es viele Male, bis der Bauer eine Katze kaufte. Sie war schon etwas wurmzerfressen, aber sehr gelehrig und der Bauer richtete sie speziell darauf ab, alle Vögel zu fressen, damit das Bäumchen in Ruhe singen könne. Trotzdem hörte das Bäumchen eines Tages auf zu singen. Betrübt stand der dicke Bauer im Garten und sah in das Laub, doch kein Ton wollte herauskommen. „Des Bäumchen mag nimmer singen,“ sagte er voll Kummer und dann kam der Herbst. Ja ja, tatsächlich in diesem Moment trat der Herbst heran und pustete mit seinem Wind und ließ es große Tropfen regnen. Die Blätter wurden schlagartig gelb, rot und manche auch schon mal braun, selbst die vom singenden Zauberbaum. Als der Knecht das Laub zusammenharkte, sah er etwas in den Ästen des zauberhaften Baumes, der gesungen hatte. Er rief den Bauern und beide schauten in die kahle Baumkrone. „Sieht's, des war sicher der Grund,“ sagte der Bauer dem Knecht. Im Baum sahen sie ein verwaistes Vogelnest. „Ach, des Nest da war bestimmt der Grund. Darum hat das Bäumchen net mehr singen wollen.“ Beide schauten sich an und waren froh, dass der Bauer wenigstens die Katze gekauft hatte. Rache ist süß.
Das Märchen vom gescheiten Menschen Es war einmal vor langer Zeit ein Wichtel, der hieß Nicknack. Der liebte es sehr, über die Wiesen zu hüpfen, die Tiere zu narren oder sich einfach die Sonne ins Gesicht strahlen zu lassen. Eines Tages, es war ein schöner heller Tag und ein leichter Wind schickte milde Wärme auf das Land, saß er im Gras neben einem Baum und genoss das Leben. Plötzlich kam ein Mensch von hinten an ihn heran und schon war Nicknack gefangen. Doch der Mensch ließ nicht locker: „Du glaubst wohl, du kannst mich täuschen? Aber ich bin zu gescheit, ich lasse mich nicht narren. Wenn du kein Gold hättest, wie könntest Du es Dir leisten, so faul in der Sonne zu sitzen? Der Mensch war erstaunt und drehte sich um. Doch auf der ganzen Wiese war kein einziges Tier zu sehen und so sprach er: „Du versuchst immer noch mich zu verspotten. Hier ist keine Herde!“ Doch Nicknack antwortete: „Natürlich ist da die Herde. Ich spüre sie doch. Du kannst sie nur nicht sehen, denn die Tiere sind unsichtbar. Da fiel dem Menschen die Kinnlade herunter. Dieser Logik hatte der Tölpel nichts entgegen zu setzen. Und so fügte der Wichtel hinzu: „Diese Tiere sind sehr wertvoll, also sieh zu, dass du sie nicht aufschreckst. Am nächsten Tag hörte Nicknack die Vögel spotten, dass da ein Mensch versucht hatte, die Luft zu fangen.
Die sieben Zwerge Es war einmal vor langer Zeit, hinter den sieben Bergen ein kleines Haus, in dem lebten sieben Zwerge. Sie arbeiteten in einer Mine, wo sie Gold und kostbare Edelsteine aus dem Fels holten. Sie waren begabte Handwerker und stellten kostbaren Schmuck her. Den trugen sie dann abends vor dem Spiegel, zusammen mit ihren Kleidern und hohen Stöckelschuhen. Eines Tages, als sie von ihrer schweren Arbeit nach Hause kamen, fanden sie ihr Haus verändert vor. Da sprach der erste: Huch, wer hat auf meinem Stühlchen gesessen? und er stemmte die Fäuste auf die Hüften und wackelte mit seinem Hinterteil. Als es Morgen war, erwachte das Mädchen und wie es die sieben Zwerge sah, erschrak es. Sie waren aber freundlich und fragten: Na wie heißt du denn? Ich heiße Schneewittchen, antwortete es. Wie bist du in unser Haus gekommen? sprachen weiter die Zwerge. Da erzählte es ihnen, dass seine Stiefmutter es hätte wollen umbringen lassen, der Jäger hätte ihm aber das Leben geschenkt, und da wär� es gelaufen den ganzen Tag, bis es endlich ihr Haus gefunden hätte. Die Zwerge sprachen: Wenn du willst kannst du dich bei uns vor deiner Stiefmutter verstecken, du musst uns aber den Haushalt versehen, kochen, betten, waschen, nähen und stricken und reinlich halten. Möchtest du das tun? Als sie aber an einem Abend nach Hause kamen, fanden sie das Schnewittchen auf dem Boden liegend. Sie hoben es hoch um zu schauen, was dem Mädchen wohl geschehen sei. Da sahen sie, dass es zu fest geschnürt war. Sie schnitten den Schnürriemen entzwei; und es fing an ein wenig zu atmen und ward nach und nach wieder lebendig und erzählte, dass eine Krämerin ihr den den Schnürriemen feil geboten hatte. Da sagten die Zwerge Die alte Krämerfrau war niemand als die gottlose Königin. Hüte dich und lass keinen Menschen herein, wenn wir nicht bei dir sind! Doch auch am nächsten Abend lag Schneewittchen regungslos auf dem Fußboden und die Zwerge hatten gleich die Stiefmutter in Verdacht, suchten nach und fanden einen giftigen Kamm. Und kaum hatten sie ihn herausgezogen, so kam Schneewittchen wieder zu sich und erzählte, das eine Alte ihr einen Kamm gezeigt hätte. Da warnten sie es noch einmal, auf seiner Hut zu sein und niemand die Türe zu öffnen. Und auch am dritten Tag lag Schneewittchen wie tot auf dem Boden. „Jetzt reicht es aber! Schaut euch doch nur diesen Saustall an. Jeden Abend liegt sie rum, sie kommt gar nicht mehr zu ihrer Hausarbeit,“ sagte ein Zwerg und die anderen stimmten ihm zu. Sie schauten noch einmal nach, ob sie nicht nur schlief, doch sie war tot und so entschieden sie, das Mädchen zu begraben. Da nahm der Prinz das Mädchen mit auf sein Schloss und nahm sie zur Frau. Die Zwerge jedoch durften das Kleid behalten und bekamen noch eine Wagenladung Proseco. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Dieses Märchen wurde auch von den Gebrüdern Grimm überliefert. Sie nahmen weniger Bezug auf die sexuelle Orientierung der Zwerge, gaben aber trotzdem einige Hinweise darauf.
Die Geschichte vom Grauzottel Es war einmal vor langer Zeit in einem Wald, kurz vor dem Ende der Welt (bei Soest) ein großer Wolf. Der war von allen Tieren verehrt und gefürchtet. Und weil er ein zotteliges graues Fell trug nannten alle Tiere ihn nur Grauzottel. Eines Tages kam ein Mädchen in den Wald. Es trug eine rote Kotze und sang fröhlich ein Lied. Es war ein hübsches Mädchen, schon fast eine junge Frau und bei jedem Schritt hüpften ihre beiden festen, wohlgeformten Zöpfe. Ja, Zöpfe, was hast Du denn gedacht?! Im Arm hatte sie einen Korb, darin waren Drogen und Luxusgebäck. Der Wolf war stets ein freundlicher Wolf und so trat er an das Mädchen heran und sprach: „Wohin des Weges, mein Kind. Der Wolf horchte auf. Eigentlich behagte es ihm nicht, dem unverschämten Mädchen zu helfen, aber er war nun mal zu gut erzogen. Also lief er zu ihr hin und dann führte er sie durch den Wald, zu den schönsten Blumen. Als das Mädchen einen großen Strauß Blumen beisammen hatte, sagte es: „Hör mal. Du willst doch eine gute Tat leisten, oder? Die Alte röchelt nur noch vor sich hin. Du könntest sie doch erlösen. Mir würdest Du damit auch einen Gefallen tun. Geh doch rüber zu ihr und friss sie auf. Der Wolf war empört, doch als das Mädchen ihm von den Leiden der Großmutter erzählte und ihm schwor, dass sie sowieso nur noch kurz zu leben hätte, willigte er ein und ging zum Haus der Großmutter, um sie zu fressen. Er konnte nun mal Lebensmittel nicht verderben lassen. Als er dann die ganze Großmutter gefressen hatte, kam das Mädchen in das Haus. Sie kam an ihn heran und sagte: „Mein lieber, was hast Du nicht für große Zähne! Und deine starken Beine!“ Dann zog sie sich aus und sprach weiter: „Und wie du große Augen machst!“ Wild und gierig stürzte sie sich auf den vollgefressenen Wolf mit der Absicht, ihn zu penetrieren. Doch plötzlich drang ein Jäger in die Hütte ein. Und als das Mädchen sah, dass sie erwischt war, schrie sie: „Lieber Jägersmann, der böse Wolf will mich fressen.“ Vollgefressen wie er war konnte der Wolf sich nicht mehr verteidigen. Der Jäger schoss ihn tot, machte aus seinem Fell einen Mantel, den er dann dem Mädchen schenkte. Außerdem erbte sie von der Großmuter Haus und Hof und ein blutiges Nachthemd. Und weil er schon gestorben ist, lebt der Wolf nicht mehr. Aus.
Haschischputtel Es war einmal vor langer Zeit ein Mann, seine Frau und die gemeinsame uneheliche Tochter. Als der Vater gerade das Haus verlassen hatte um die Sozialhilfe zu versaufen, rief die Mutter ihre Tochter zu sich. Denn die Mutter war gerade auf einem schlechten Trip mit gestrecktem Heroin und fühlte, dass ihr Ende herankam. Sie sprach: „Hey Du, Dich kenn ich doch, Du.“ Und sie kicherte: „Weißt Du was? Ich kann fliegen! Ja echt. Und nun flieg ich weg. Und dann werde ich Dich vom Himmel aus beobachten. Ich sehe Dich! Immer! Du kannst mir nicht entkommen. Mit diesen Worten stieg sie aus dem Fenster und verschied. Einige Wochen später brachte der Vater eine neue Frau ins Haus. Die hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die total spießig und zickig waren. Nicht einmal ein Piercing hatten die und außerdem gingen die Strebertussis zur Schule. Da fing eine schlimme Zeit für das Stiefkind an. „Ich will nicht, dass die dumme Gans in unser Zimmer kommt,“ sprachen sie, „die klaut unser Geld und hat meine Paddy Kelly-CD als Untersetzer benutzt.“ Und weil das Stiefkind stets einen Joint nach dem anderen rauchte und nach Cannabis stank, nannten sie es Haschischputtel. Es trug sich zu, dass der Vater einmal eine Kaffeefahrt nach Holland machte, da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen sollte. „Bleib einfach da!“ sagte die eine, „Versuch, dass du keine Geschlechtskrankheit nach Hause schleppst“ die zweite. „Aber du, Haschischputtel“ sprach er, „was willst du haben?“ „Bring Samen mit. Aber die richtigen, na ja, Mohn und Hanf und so. Ach ja, Pilze, bring ein paar Pilze mit. Es begab sich aber, dass ein Fernsehsender ein großes Casting anstellte, wozu alle jungen Menschen im Lande eingeladen wurden, damit sie sich als nächster Super-Duper-Hyper-Mega-Star bewerben sollten. Die zwei Stiefschwestern waren guter Dinge, denn sie waren schön und talentiert. Auch Haschischputtel wollte zu dem Casting. Doch die Stiefmutter erlaubte es nicht: „Bist Du noch zu retten? Du hast Hausarrest! Erst gestern hat Dich wieder die Polizei hier angeschleppt. Mir reicht es mit Dir.“ Dann schloss sie die Wohnung von innen ab und legte den Schlüssel hoch oben auf die Schrankwand. Danach ging sie ins Bett um Schönheitsschlaf zu halten. Doch Haschischputtel stieg auf einen Stuhl und grabschte nach dem Schlüssel. Weil sie jedoch wieder einmal zugedröhnt war, rutschte sie ab und schlug mit dem Kopf auf den Boden. Der Schlüssel jedoch fiel von der Schrankwand in den vollen Aschenbecher auf dem Wohnzimmertisch. Da nahm Haschischputtel den Aschenbecher und lief ans Fenster. „Hey, ihr Tauben“ rief sie „könnt ihr mir helfen, den Schlüssel aus der Asche zu pulen?!“ Das kleine Mädchen war derart high, dass sie vor sich eine Taube sah, in den buntesten Farben und die Taube sprach. „Rucke di guck, rucke di guck, wenn ich Du wäre, könnte ich mir selbst den Hals umdrehen und wäre keine Taube mehr. Da nahm das Haschischputtel den Aschenbecher und warf ihn aus dem Fenster. Der fiel mit dem Schlüssel auf den Boden und die Asche verteilte sich in alle Winde. Als es feststellte, dass der Schlüssel unten auf der Straße lag, ging es zu seinen Haschischpflanzen und sagte: „Rüttel, schüttel, verdammt, ich muss hier raus.“ Dann zupfte Haschischputtel ein Blatt ab und plötzlich hatte es eine Idee. Es baute sich einen Dietrich und verschwand. Beim Casting sang das Haschischputtel aus voller Kehle und tanzte, wie es noch nie zuvor im Leben getanzt hat. Und als es ging, verlor es einen Schuh, ohne es zu merken. Doch weil es so gar nicht singen konnte und so lächerlich getanzt hat, hat sich keiner für Haschischputtel oder seinen Schuh interessiert. Auch die Stiefschwestern hatten keinen Erfolg beim Casting und sie weinten gar bitterlich. Haschischputtel hingegen machte sich einen Joint und war gleich total entspannt.
Die Froschkönigin Es war einmal eine Prinzessin, die war so hässlich, dass sogar die Scheißhausfliegen Reißaus nahmen, wenn sie zum Erker ging. Sie hatte so viele Pickel, dass ihr Gesicht bunt glühte und wog doppelt so viel, wie zwei fette Menschen. Mit ihrer Stimme konnte sie Steine zum bersten bringen und unter ihren triefenden Augen hingen große, dunkle Tränensäcke. Kein Mensch und kein Tier wollte mit ihr spielen. Sogar die Pflanzen gingen ein. Eines Tages spielte sie wieder allein im kahlen Garten mit ihrer kleinen Kugel. Die war aus reinem Gold, denn alle Holzkugeln waren in ihren schwitzenden Händen vermodert und alle Glaskugeln waren von ihrer Stimme zersprungen. Die goldene Kugel war nur schwarz angelaufen in ihren Händen, aber sie war noch nicht kaputt. Doch unglücklicher Weise rutschte der Prinzessin die Kugel durch die glitschigen Pranken und fiel in den Brunnen. „Nicht einmal die güldene Kugel mag mit mir spielen,“ sagte das Mädchen und weinte bitterlich. Doch wie durch ein Wunder kam die Kugel wieder hervor aus dem Brunnen. Kurz danach stieg ein kleiner Frosch aus dem Brunnen und motzte. „He du fette Ralle, schmeiß mir gefälligst nicht deinen Kram auf den Schädel! Noch bevor der Frosch wieder in den Brunnen springen konnte, hatte sie nach ihm gepackt und er versank völlig in den schwitzenden, schwabbeligen Händen. „Du bist doch bestimmt ein verwunschener Frosch, oder? Wenn ich dich küsse, wirst du ein Prinz und kannst mich heiraten! „Was? Nein! Ich bin kein Zauberfrosch. Ich kann ja nicht mal sprechen. Quak, quak. Hörst Du? Komm mir bloß nicht zu nahe,“ jammerte der verzweifelte Frosch, doch es war schon zu spät. Sie drückte ihre aufgeplatzten, fetttriefenden Lippen auf seine nackte, nasse, grüne Haut und plötzlich, mit einem großen Knall, verwandelte er sich in einen stattlichen Jüngling. „Wusste ich es doch,“ frohlockte die Prinzessin. Sie hüpfte und freute sich, so dass der ganze Garten erbebte und noch in weiter Ferne Vogelschwärme erschreckt aufstiegen in den Himmel und das Weite suchten. „Nun musst du mich heiraten. „Lieber ließe ich mich wieder in einen Frosch verwandeln. Hast du jemals in den Spiegel gesehen, du widerhaftiges Weib? Dich werde ich nie heiraten. Ich gehe jetzt und hoffe, dass ich dich nie wieder sehen muss.“ Doch noch bevor er sich umdrehen konnte um zu gehen, rief sie die Wachen. Der Jüngling wurde dem König vorgestellt und der war froh, dass seine Tochter endlich unter der Haube war. Schon am gleichen Tag war Hochzeit. Doch in der Hochzeitsnacht, wollte der junge Prinz lieber auf dem Boden schlafen, am besten noch in einem anderen Zimmer, vielleicht sogar in einem anderen Land, als seine junge Braut. „Weißt du, mein lieber,“ sagte sie, „auf mir liegt auch ein böser Fluch. Heute ist die Nacht, an dem du diesen Fluch brechen kannst. Denn wenn mich in meiner Hochzeitsnacht ein Mann küsst, dann werde ich erlöst sein und wieder so schön sein wie einst. Denn früher war ich die Schönste hier im Land. Aber eine böse Hexe hat mich verflucht. Bitte küss mich und brich den Fluch. Die ganze Nacht lang redete sie auf ihn ein. „Du musst es tun, bevor die Sonne aufgeht,“ sagte sie und endlich fasste er sich ein Herz, schloss die Augen und spitzte den Mund. Dann spürte er ihre fetten Lippen und roch ihren muffigen, verfaulten Atem. Doch dann, als er die Augen öffnete, glaubte er nicht, was er sah. Vor ihm stand immer noch die hässlichste aller Frauen und sie grinste und feigste. „Ich geb's ja zu, das mit dem Fluch war gelogen. Ich wollte nur, dass du mich endlich küsst. Ich mag dich. Das werden wir jetzt jeden Tag machen. Am nächsten Abend war die Prinzessin schon eine Witwe. Der Prinz hatte sich entmutigt vom höchsten Turm gestürzt und sich im freien Fall die Pulsadern aufgeschnitten. Und die Moral von der Geschichte ist, dass man nicht alles glauben sollte, was einem die Frauen so erzählen. Oder eine andere Moral, wer weiß das schon.
Frau Hölle Es waren einmal zwei Schwestern, die eine war fleißig und schön, die andere war eine hässliche Schlampe. Aber die Mutter hatte die hässliche viel lieber, weil die von ihrem zweiten Mann war. Die fleißige musste im Haus arbeiten, während Mutter und Schwester zusahen und sich gegenseitig lausten. Eines Tages rutschte das fleißige Mädchen beim Fensterputzen aus und stürzte in die Tiefe. Die Mutter und die Schwester riefen nur hinterher: „Bring die Post von unten mit.“ Dann lachten sie dreckig. Die Wohnung war in der zehnten Etage und das Mädchen dachte sich im Sturz: „Wenn ich unten aufschlage, seh ich genauso hässlich aus wie meine Schwester und tot bin ich dann auch noch.“ Doch mit einem lauten Krachen stürzte sie durch den maroden Asphalt und immer tiefer in das Innere der Erde hinab. Dann wurde ihr schwummerig. Als sie wieder zu sich kam, fand sie sich an einem merkwürdigen Ort wieder. „Wo bin ich? Ich dachte, ich würde beim Aufprall sterben und nun steh ich hier in der Hitze inmitten von tausend glühenden Kohlen. Da hörte es plötzlich eine Stimme: „Schüttle mich, schüttle mich. Meine Kinder sind allesamt reif.“ Das war der dürre Apfelbaum, unter dem sie gerade stand und der hatte gar so schwer zu tragen. Als das Mädchen den Baumstamm fest mit seinen zarten Händen umschloss, stöhnte der Baum erleichtert und ihm wuchs gleich ihm ein neuer Ast. Das Mädchen aber schüttelte alle Äpfel ab und legte sie auf einem Haufen zusammen. Dann sprang es über einen breiten Fluss aus Blut und kletterte über einen hohen Berg, bis es vor einem Backofen stand, aus dem Stimmen riefen: „Zieh uns heraus, zieh uns heraus, sonst verbrennen wir.“ Das Mädchen besann sich nicht lange und machte die Tür auf und holte einige Menschen aus dem Ofen. Plötzlich stand vor ihm eine alte Frau und sprach: „Komm mal hier bei! Des hab ich gesehen, mit dem Baum seine Äpfel und mit die Menschen aus'm Ofen. Was glaubst du, was das hier ist? Ein Kibbuz? Du bist in der Hölle! Das hatte Gründe, mit die Qualen. Ist ja kein Hotel hier, schließlich. Da staunte das Mädchen nicht schlecht, denn es glaubte, stets fromm gelebt zu haben. „Dummes Zeug,“ sagte die Alte, „hast du dich jemals durchgelesen, was alles nötig ist, um in Himmel zu kommen? Glaub mir, alle Menschens landen hier. Die da oben ist einfach zu streng. Und nun schüttle meine Betten aus, damit es auf die Erde donnert und kracht. Denn weißt du wer ich bin? Ich bin die Frau Hölle. So blieb das Mädchen in der Unterwelt und musste täglich die riesigen Betten ausschütteln. Tausende Schaben, Fliegen, sogar Meteoriten und Lavaströme fielen dabei aus den Kissen. Die Kinder schrieen: „Hilfe, hilfe eine Katastrophe!“ und dann sangen sie: „Frau Hölle, Frau Hölle, Als das Mädchen eine Zeit lang die Betten tüchtig aufgeschüttelt hatte, schaute es betrübt auf die Erde, die in Schutt und Asche lag. Auch Frau Hölle hatte gemerkt, wie fleißig das Mädchen war. Von der Welt war nur noch wenig stehen geblieben und die Menschen rannten täglich mehrmals in die Kirche. Das war der Frau Hölle gar nicht recht und so trat sie an das Mädchen heran und sprach: „Raus hier, aber sofort! Frau Hölle führte sie bis zum Tor zur Erde und gab ihr soviel Gold, wie das Mädchen tragen konnte. „Das ist dir sein Lohn, wenn du nicht wieder zurückkommst. Leb wohl, Goldmarie, und vergiss Frau Hölle nicht.“ Damit war Frau Hölle verschwunden und Goldmarie stand plötzlich wieder vor dem Hochhaus, wo inzwischen ein Absperrband die tiefe Delle umgab, die ihr Sturz auf dem Asphalt hinterlassen hatte. Die Mutter und die Schwester staunten nicht schlecht, als plötzlich die Goldmarie vor ihnen stand. „Dürfen wir mal erfahren, wo du dich rumgetrieben hast? Die Klugscheißer vom Jugendamt haben schon gedacht, du bist tot. Woher ist das Gold?“ Da erzählte Goldmarie, wie es ihr ergangen war und weil sie so reich geworden war, behandelten sie Mutter und Schwester freundlich. Doch die Schwester war bald neidisch und wollte auch soviel Gold haben. Deshalb sprang sie auch aus dem Fenster. Nach ihrem kleinen Crashkurs "Sterben für Anfänger" fand sich die faule in der Hölle wieder. Auch sie hörte den Apfelbaum flehen: „Schüttle mich, schüttle mich. Meine Kinder sind allesamt reif.“ Doch sie ging weiter und sagte nur: „Da könnte mir ja ein Apfel auf den Kopf fallen. Vielleicht schüttelt dich ein anderer.“ Sie sprang über den Fluss und kletterte über den Berg und stand plötzlich vor dem Backofen, aus dem die Stimmen wieder riefen: „Zieh uns heraus, zieh uns heraus, sonst verbrennen wir.“ Doch die faule sprach: „Da hätt ich Lust mir meine zarten Finger schmutzig zu machen und vielleicht gar zu verbrennen. Sucht euch einen dümmeren aus.“ Ohne sich weiter um den Backofen zu kümmern ging sie, bis Frau Hölle vor ihr stand, die das faule Mädchen schon erwartet hatte. „Du kommst mich grade recht,“ sprach die Alte, „um meine neueste Errungenschaft auszuprobieren. Ich nenne es öffentlich rechtliches Fernsehen und du wirst es dir ansehen, in alle Ewigkeit.“ Und noch bevor die faule Schwester widersprechen konnte, saß sie in einem Designersessel der Marke "Haltungsschaden" und sah Talkshows von Jürgen Fliege und Cherno Jobatey. Und weil sie dort in alle Ewigkeit sitzen wird, sitzt sie auch heute noch dort. Goldmarie hingegen hat ein Sekte gegründet und wurde noch reicher und weil sie weder im Himmel, noch in der Hölle gern gesehen ist, ist sie inzwischen 154 Jahre alt.
Die undankbare Müllerstochter Es war einmal ein Männlein, das lebte im tiefen, dunklen Wald und dort wichtelte es so vor sich hin, kobolzte durch das Unterholz und rüttelte an all den Hölzchen und Stielzchen, um dem Wald seinen Klang zu geben. Ein Wald rumpelt ja schließlich nicht von alleine. Es neckte auch die Vöglein und Eidechsen und alles, was da krabbelte und fleuchte. Denn in so einem Wald muss das Leben immer in Bewegung bleiben. Und konnte eine Ricke ihr Kitz nicht mehr finden, half es ihr beim Suchen. So hatte das Männlein sein Tun. Wenn es danach Hause kam, war dort noch all die Hausarbeit. Da dachte das Männlein, es wäre gut ein Menschenkind als Haushaltshilfe zu haben, gerade wie die Zwergen-WG vor den Sieben Bergen. Also ging es zur Geisterstunde in die große Stadt und schaute in alle Betten und Wiegen. Aber die Kinder waren viel zu groß und schwer sie fort zu tragen. ‚Lauter dicke Bratzen, da hebste dir ja nen Bruch,‘ dachte das Männlein und wollte schon nach Hause gehen, da hörte es ein leises Wimmern aus dem Schloss. ‚Das könnte ein Neugeborenes sein, die sind nicht schwer, das hol ich mir.‘ Als aber das Männlein dem Wimmern bis in den Schlosskeller gefolgt war, fand es dort kein kleines Kind, sondern die junge Tochter des Müllers. „Guten Abend, Jungfer Müllerin, warum weint Sie so sehr?“ fragte es und die junge Frau erzählte von ihrem Elend: Ihr Vater hatte wieder einmal sturzbetrunken in der Wirtschaft gesessen und gewettet. Mit dem Schneider, dem Priester und dem Lehrer hatte er gewettet, wer wohl die beste Tochter hätte. Falls ihr Euch fragt, warum der Priester hier überhaupt mitspielen durfte ... das ist eine andere Geschichte. Der Schneider jedenfalls sagte: „Meine Tochter ist die schönste.“ Naja, des Müllers Tochter war schön, aber nicht so schön wie die des Schneiders. Dann sagte der Priester „Meine Tochter ist die frommste.“ Des Müllers Tochter war auch fromm, aber nicht so fromm wie die des Priesters. Dann sagte der Lehrer: „Nun - Schönheit ist vergänglich und Frömmigkeit bringt nichts ein. Meine Tochter ist die klügste.“ Ach - des Müllers Tochter war ... schön und fromm ... auf jeden Fall sah der Müller seine Felle schwimmen und so sagte er: „Meine Tochter kann Stroh zu Gold spinnen.“ Und weil alle total betrunken waren, glaubten sie ihm diesen Unsinn und so gewann er. Aber ein Spitzel des Königs hatte dies mitbekommen und so wurde sie am nächsten Tag vor den König gebracht und dann wurde sie hier mit einem Spinnrad in einen Keller voller Stroh gesperrt und wenn nicht bei Tagesanbruch alles Stroh zu Gold versponnen sei, wäre dies Befehlsverweigerung und sie würde den Kopf verlieren. Das Männlein hörte bedächtig zu und dachte nur, wie töricht die Menschen sind, denn kein Mensch kann Stroh zu Gold verspinnen. Das ist eine Kunst, auf die sich nur Wichtel verstehen. Aber es hatte Mitleid mit der Totgeweihten und bot seine Hilfe an: „Ich kann es Dir spinnen. Aber was gibst Du mir dafür?“ Nun könnte man meinen, das Männlein hätte diesen Dienst ohne Gegenleistung bieten sollen. Aber schon zu oft bewiesen sich die Menschen als undankbar und zeigten keine Wertschätzung für die Arbeit der Wichtel. Man erinnere sich nur an die Männlein zu Köln. „Ach,“ sagte die Müllerstochter. „Ich habe nicht viel. Mein Halsband kann ich Dir geben. Meine selige Mutter gab sie mir.“ So nahm das Männlein die billige Holzperlenkette und begann zu spinnen und kurz vor dem Morgengrauen ward alles Stroh zu Gold versponnen und es verschwand. Am nächsten Tage war das Männlein ziehmlich muhlich. Schlaftrunken schaffte es kaum seine Arbeit und zu Hause angekommen wollte es fast verzagen. All der Abwasch und dergleichen, es wollte noch einmal sein Glück in der Stadt versuchen und ein Kindlein beschaffen. Doch als es die Stadt erreichte, vernahm es wieder ein jämmerliches Klagen aus dem Schlosskeller und fand abermals des Müllers Tochter, inmitten von noch mehr Stroh. Und ohne viel Zeit zu verlieren fragte es: „Was gibst du mir, wenn ich dir das Stroh zu Gold spinne?“ „Meinen Ring von dem Finger kann ich Dir geben. Mein Vater schenkte mir den Ring,“ antwortete das Mädchen. Das Männlein nahm den schlichten kupfernen Ring, fing wieder an zu schnurren mit dem Rade und hatte bis zum Morgen alles Stroh zu glänzendem Gold gesponnen. In der dritten Nacht dann wiederholte sich das ganze noch einmal und als das Männlein in den Keller trat, war der bis zur Decke mit Stoh gefüllt. „Soll das nun ewig so weitergehen?“ fragte das Männlein. Mit verquollenen Augen und brüchiger Stimme antwortete die verzagte Magd: „Nur dieses eine Mal noch, liebes Männlein. Das ist alles Stroh im Königreich, wenn dies zu Gold versponnen ist, will der König mich heiraten.“ ‚Moment mal,‘ dachte das Männlein. ‚Erst will er sie hinrichten, dann will er sie heiraten? Das ist doch die falsche Reihenfolge! Heinrich der VIII. jedenfalls hat es anders gemacht. Aber was weiß ich schon, ich bin ja kein Fachmännlein für Enthauptungen und Hochzeiten.‘ Also fragte es nur: „Was gibst du mir, wenn ich dir noch diesmal das Stroh spinne?“ „Ich habe nichts mehr, das ich geben könnte,“ antwortete das Mädchen. Das Männlein überlegte und plötzlich kam ihm die Idee, wie beide von dieser Vereinbarung gewinnen könnten: „So versprich mir, wenn du Königin wirst, dein erstes Kind.“ Auf diese Weise hätte es das Kind sogar redlich verdient. Die Müllerstochter willigte in den mündlichen Vertrag ein und so spann das Männlein all das Stroh und beim ersten Hahnenschrei war das Werk getan und es verschwand. Am nächsten Tag wurde im ganzen Königreich die Hochzeit bekannt gegeben. Doch es dauerte noch einige Zeit, bis die junge Königin schwanger wurde, denn der König war eine Pfeife. Doch nach einem Jahr ward ein Kind geboren und als das Männlein dies erfuhr, wollte es sich seinen redlich verdienten Lohn abholen. So trat es in ihre Kammer, wo sie gerade an der Wiege stand. „Guten Abend, schöne Königin, nun gib mir, was du versprochen hast.“ sprach es höflich, da fuhr sie um und erschrak. Kreidebleich antwortete sie: „Ach, dich hatte ich ja ganz vergessen!“ Aber wirklich jetzt - im Ernst?! Was war mit der Frau los?! Das Männlein hat ihr drei Mal das Leben gerettet! Wie kann man das vergessen?! Schwangerschaftsdemenz?! Aber offensichtlich war sie wirklich einfach nur dumm. Sie bot ihm alle Schätze des Reiches an. „Frau Königin, ich kann Stroh zu Gold spinnen, denkt ihr wirklich, ich interessiere mich für Schätze?!“ Sie fing wieder an zu weinen, dass es sein sanftmütiges Herz erbarmte und so sagte das gutmütige Männlein: „Drei Tage will ich dir Zeit lassen, dass Du Abschied nehmen kannst. Aber jede Nacht werde ich wieder kommen, damit Du mich nicht wieder vergisst!“ Dann ging es nach Hause und feierte ein wenig. In drei Tagen sollte es endlich seinen verdienten Lohn bekommen. Und es gab noch so viel zu tun: Backen, brauen und der Königin ihr Kind holen, damit es hinterher den Abwasch macht. Als das Männlein dann aber in der ersten Nacht in die Kammer der jungen Königin kam, begrüßte sie es mit einem tückischen Grinsen: „Wenn ich Deinen wahren Namen weiß, hast Du keine Macht mehr,“ sagte sie. „Dann musst Du mir mein Kind lassen.“ WAS?! Wie denn das auf einmal?! Seit Jahrhunderten rennen die Leute in die Kirchen und halten sich nicht mehr an die Gesetze des alten Weges, aber wenn es ihnen nütze ist, fällt ihnen alles wieder ein?! Erst da wurde dem Männlein klar, dass hier nicht mit fairen Mitteln gearbeitet wird! Dann fragte die betrügerische Königin alle Menschennamen ab, die sie kannte. Sie begann mit Kaspar, Melchior und Balzer - das waren wohl bedeutende Namen um ein Christenkind kirchlich zu einzuebnen. Doch jedes Mal antwortete das Männlein: „So heiß ich nicht.“ Genauso bei Gernot, Friedebold oder Kevin und allen anderen Namen. In der zweiten Nacht kam das Männlein abermals zur ihr und sie riet weiter: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?“ „Nein,“ antwortete das Männlein, „so heiß ich nicht.“ Allerdings war er recht erstaunt, woher sie Vetter Rippenbiest kannte. Überhaupt kannte sie sich an diesem Tag viel besser aus mit den Kobold- und Wichtelnamen. Sie riet noch weiter, zum Beispiel Hüdecken, Eckeneckepen, Nicknack, Pumuckel und Pittiplatsch. Als das Männlein dann in der dritten Nacht erschien, um endlich das versprochende Kind zu holen, hatte die Königin ein wirklich fieses Grinsen aufgesetzt. Sie sprach: „Heißest du Kunz?“ „Nein,“ sagte es, „so heiß ich nicht. Du glaubst wohl dass wir alle so heißen, wie?“ Tatsächlich war Kunz damals unter Wichteln und Kobolden ein weit verbreiteter Name. „Heißest du Heinz?“ riet die Königin weiter. Offensichtlich sprach sie nicht platt, denn sonst hätte es Hinz geheißen. „Nein. Sehe ich etwa aus, wie ein Heinzelmännchen?“ Langsam wurde das Männlein ungeduldig. „Heißt du etwa Rumpelstilzchen?“ fragte die Königin mit einem gemeinen, bösen Grinsen. Da hatte sie seinen Namen genannt und er musste unverrichter Dinge fortziehen und auf die Erfindung der Spülmaschine warten. Und daraus lernen wir, dass Menschen falsch sind und das Böse gewinnt: Der saufende, lügende Müller wurde zum Schwiegervater des Königs. Der tyrannische, gierige König erhielt einen Keller voller Gold und ein Kind. Und die strohdumme Müllerstochter hat ihren Vertrag gebrochen und ist nun Königin. So, ihr kleinen Geister und Wichtel, das war die Geschichte von der undankbaren Müllerstochter. Nun aber ab unters Bett und gute Nacht. Kobolde und Wichtel sind sich sehr ähnlich, sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihren Lebensraum. Kobolde leben in den Häusern der Menschen, Wichtel leben auf Wiesen und in Wäldern.
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